Massaker in einer Jerusalemer Synagoge: „Sie waren normale Menschen“

von Simon Pohl, 21.11.2014

Die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern und ihren arabisch israelischen Kompanions haben am Dienstag dem 18.11.2014 eine neue Höhe erreicht. , Abed Abu Jamal (22) und Ghassan Muhammad Abu Jamal (32) liefen früh des Morgens in die ultra-orthodoxe Nachbarschaft Har Nof im Osten Jerusalems, drangen in die Kehillat Bnei Torah Synagoge ein, töteten mit Äxten, Messern und einem Gewehr, dass wider eines der ersten Bilder vom Tatort als „Pistole“ in fast allen Medien beschrieben wurde, 4 Rabbiner und verletzten weitere der mehr als 30 hauptsächlich älteren Betenden. Der Schusswechsel mit der Polizei, der sich nach kurzer Zeit einstellte, führte zu weiteren Verwundeten und einem Polizisten, der seiner Wunde, verursacht durch eine Kugel die ihn am Kopf traf, einen Tag später erlag. Die beiden kamen aus Jebl Mukaber und kannten sich in dem Gebiet laut dem Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat bestens aus. Durch ihre ID-cards konnten sie sich hinzu frei bewegen, was ihnen die Tat allemal erleichterte. Viele männliche Angehörigen ihrer Familien wurden kurze Zeit später festgenommen. Der 32 jährige Aladin Abu Jamal, der nicht festgenommen wurde, hielt eine Pressekonferenz für arabische Medien ab, als sich hunderte Trauernde in der Salman al-Farsi Straße, in deren Nähe das Haus der Familie lag, versammelten.

Sie waren „ruhige Jugendliche; weder an Aktionen oder Politik beteiligt und keine Mitglieder einer Terrororganisation“, sagte der in eine schwarz-weiße Kufiya gekleidete Aladin Abu Jamal, während die Trauernden ihre Zelte aufbauten. „Wir hatten das niemals erwartet“ und „dachten nicht, dass sie das tun würden“, so Abu Jamal weiter. Der ordinären wie irrationalen Logik nach, schob ein anderes Familienmitglied sogleich den Hintergrund mit ein. Die kürzlichen Spannungen auf dem Tempelberg hätten sie beeinflusst und der „Mord“* an einem Busfahrer tags zuvor hätte sie verärgert. Die Verbindung zwischen den seit Wochen schwierigen Zuständen in Ost-Jerusalem und dem Anschlag der beiden „Märtyrer“ (Aladin Abu Jamal) war damit entsprechend des fest verwurzelten anti-israelischen Ressentiments hergestellt. Auch Abu Jamal ging darauf ein: „das geschah nicht in einem Vakuum….es macht mich wütend…es ist eine normale Reaktion; jeder kann diese haben.“ Auch in dieser Aussage wird der Wahnsinn deutlich. Die Israelis provozieren und wollen sich alles unter den Nagel reißen. Der Terror der „Opfer“ ist darum eine „normale Reaktion“ – sprich begreiflich für Jeden. Der Antisemit sah nie eine große Herausforderung darin, objektive Umstände und/oder Ereignisse auf seine Einstellung hin zu modellieren.

Der Todes-/Destruktionstrieb entbehrt der Vernunft. Auch Mahmoud Abbas, der politische Vorzeige-Palästinenser der politischen Eliten des Westens, die es gegen Israel stets besser wissen, sang schon seit Tagen wie seine Brüder in der Fatah, der PA-Regierung und denen auf der Straße, dasselbe Lied. Er heizte wie sie die Stimmung immer weiter an. Doch am Dienstag kam ihm der US-Außenminister John Kerry dazwischen.

Er rief ihn an und drängte ihn, den Anschlag zu verurteilen. Entgegen seiner eigenen Einstellung tat er wie befohlen und richtete gleich zwei Statements zu dem Massaker ein. Er kam ungesprochen nicht umhin, neben der Verurteilung des Anschlags dito eine Verbindung herzuleiten. Denn er verurteilte zwar „die Ermordung von Betenden in einer Synagoge und allen anderen Gewalttaten unabhängig ihrer Quelle“, doch zugleich rief er zum Ende der „Übergriffe und Provokationen durch Siedler gegen die al-Aksa-Moschee“ auf. Die u.a. von ihm radikalisierten Palästinenser nahmen ihm dieses Statement gewiss übel, immerhin war der Mord ja eine gerechte, respektive gerechtfertigte Sache. Andere verwiesen zugleich auf den Druck durch die USA, die ihn zu diesen Stellungnahmen brachte. Das erzwungene Statement hatte also keine Wirkung und wurde glatt als leere Hülse abgetan. Außerdem, so die Rückbesinnung, hatte er ja erst letztens der Familie von Moataz Hejazi, der auf den jüdischen Aktivisten Yehuda Glick die Schüsse abgab, einen Kondolenzbrief geschrieben, in welchem er prophezeite, dass „ihr Sohn in den Himmel als Märtyrer, der die Rechte unseres Volkes und seiner heiligen Stätten verteidigte, einziehen wird.“ Trotz der Schwere des Anschlags bleibt die palästinensische Haltung sich auf selbstverständliche Art und Weise treu. Das bezeichnet einmal mehr den Wahnsinn der „Opfer“, die von einer Zwei-Staaten-Lösung reden wie schwafeln und dabei nicht umhin können, die Vernichtung der jüdischen Heimstätte gleich mit einzubeziehen – wenn auch nicht immer hinter vorgehaltener Hand. Diese Strategie hatte gegenüber dem Westen schon oft genug Erfolg.
Man behält und fördert, was sich bewährt.

*Die Polizei als auch Forensiker berichteten, dass keine Spuren äußerer Einwirkungen gefunden wurden und der palästinensische Busfahrer Youssef al-Ramouni Suizid beging, indem er sich erhängte.

Ein Kommentar

  1. „Sie waren „ruhige Jugendliche; weder an Aktionen oder Politik beteiligt….“ Kenn ich die Floskel, waren die Terroristen 9/11 auch. Der Chip steckt drin.
    „Entgegen seiner eigenen Einstellung tat er wie befohlen….“ Taqqiya auf Befehl/Bestellung, oder wie kann man das nennen?

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